Druiden

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An Arch Druid in His Judicial Habit.jpg

Grundsätzliches

Druiden gibt es schon lange nicht mehr, sie waren die Weisen, Wissenschaftler und politischen Berater des Volkes der Kelten -oder besser- der keltischen Epoche. Laut div. wissenschaftlichen Publikationen waren sie Gelehrte, die die Positionen von Richtern (Brehon)<ref>Strabon,Erdbeschreibung 4,4 siehe auch Diodor und Cäsar in div. Schrften</ref>, Chronisten, Beratern, Ärzten <ref>Plinius, Naturkunde,30,4</ref>, Philosophen und Wahrsagern<ref>Diodorus Siculus, Historische Bibliothek, S31</ref> und natürlich auch zelebrierende Priester<ref>Cäsar,De Bello Gallico 6,14</ref> inne hielten und dies alles in drei verschieden Ständen, als Barden(Sprachgelehrte/Lehrer), Vaten(Wahrsager/Propheten) und Druiden(Richter/Ärzte/Priester)<ref>Strabon Erdbeschreibung 4,4,4</ref>. Es ist unbestritten und ist bei Griechen und Alexandrinern gleichermaßen verzeichnet, das sie eine hohe Bildung besaßen, vorzügliche Sternbeobachter (für die Kalenderbeobachtung) waren und ihren Philosophen in nichts nachstanden. Zumeist waren sie Angehörige der Herrscherfamilien, teilweise (wie Divitiacus) auch hohe Heerführer. Wie diese Epoche und die damaligen Stämme, so starben sie aus bzw. gingen in einer neuen Gesellschaft, der christlichen, in ähnlichen kirchlichen und politischen Positionen auf. Die damaligen Positionen waren natürlich jene der ersten Mönche und Bischöfe oder aber der Herrscher, aus deren Familien sie zumeist stammten. Von ihrem Wissen und ihren Ansichten ist nur über Dritte (Cäsar, Tacitus, Plinius, Strabon etc.) d.h. griechisch römische Quellen zumeist etwas bekannt, mangels überlieferter Schriften leider wenig genug über ihre Mythologie und Religion und fast gänzlich nichts über die Rituale, denen sie nachgingen.

Druids celebrating at Stonehenge (0).png

Neodruiden und Druidenorden

Von daher können existierende sog. neue Druiden nur neugeschaffene Bezeichnungen und etwas romantisch verklärte Personen sein, deren Bandbreite in Wissen und Weisheit und vor allen Dingen auch Kenntnis der damaligen Kultur wenig Hoffnung auf tatsächliche Erkenntnisse geben. Die Szene, die dieser Verklärung anhängt, ist alles andere als homogen. Ein Teil der neuen "keltischen Orden" der Neodruiden bezieht sich auf die oben genannten neuen Systeme oder bildet mehr oder minder frühchristliche, keltische Gemeinschaften nach. Hauptursache ist hierfür meist die harte Trennung zwischen Laien und Klerus oder jene zahlreichen Dogmen der Kirche. Dies ist durchaus nicht negativ gemeint, da ein prinzipiell tiefer Glaube zugrunde liegt, der sich nur ungern in ein zu enges Korsett der heutigen Kirchen hineinzwängen und wenig Alternativen übrig lasst. So fehlt es oft an "Inspiration" oder auch an geheimnisvollen Quellen, die in der manchmal tristen Arbeitswelt ein wenig Abwechslung bieten.

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Freimaurer und Druidengrade

Andere neodruidische Gruppen und Teile beziehen sich hingegen auf ein Lehrsystem der Freimaurer (die sich zuweilen auch als "Druidenorden" bezeichnen) und die wiederum aus den mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften der Kirchen erwuchsen, diese sind von den Kirchen so oder so bestenfalls geduldet, wurden aber oftmals verboten. In einigen wird die heilige Schrift (Bibel) und der große Baumeister (stellvertretend für Gott) als Grundlage ihrer Arbeit angesehen, die Freimaurerei jedoch wird allgemein von der (römisch) katholischen Kirche nicht anerkannt und von evangelischer/anglikanischer Seite oftmals toleriert. Die drei Grade Ovate, Barde und Druide entsprechen dabei Lehrling - Geselle - Meister, obwohl sie in vielen nichtmaurerischen keltischen (Druiden-) Orden in religiöser Hinsicht eher den Graden Diakon Druid (Zeremoniendiener), Priester (Sprachkundiger, Anrufer) und Bischof (Leiter und Überlieferer) entsprechen, ja dort in den Gemeinschaften sogar oftmals Struktur und Ordensregel von jenen christlicher Orden entlehnt wurden. Man muß dazu sagen, das freimaurerische Orden und jene neureligiöse Orden sich aufgrund der Zielsetzung meist nicht ähneln, noch sonderlich freundlich gesinnt sind. Einige der Unterstützer und Initiatianten jener Orden beiderseits waren dennoch auch reformatische oder anglikanische, ja sogar orthodoxe Priester mit Vorliebe für das frühe Christentum oder die Ökumene und in Beiden findet man sicher auch noch praktizierende Christen, so z.B. in einem der bekanntesten Orden dem OBOD, in dem ein anglikanischer Bischof vor geraumer Zeit als "Ehrendruide" eingeführt wurde.

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alte Kulte, Segnungen

Vieles bei den vorab ausgeübten Kulten erinnert an die frühe Kirche, wenn man diesen Festen z.B. auf Mittelaltermärkten oder solchen Gruppen beiwohnt. Es verwundert daher auch nicht sonderlich, das die im neopaganen Umfeld verwendeten Materialien wie Kerzen, Taufschalen oder Gewässer, Weihwasser, Räucherwerk ja auch Opfer (Wein bzw. Met und Brot) dem christlichen Umfeld entlehnt sind und in den Riten bis ins Detail sogar die Sakramente als Segnungen, darunter die sog. Johannestaufe, unter Verwendung frühchristlicher Gebete und mit ebensolcher Intention benutzt werden. Es ist auch durchaus üblich, bei der Handbindung sich gegenseitig zu versprechen, Traugeschenke zu tauschen, z.B. Salz zum Segnen zu verwenden, einen Kreis zu ziehen, sich in Himmelsrichtungen auszurichten, die Hände zum Gebet zu falten oder zu erheben, sich in in die weisse Kleidung mit Schnur ähnlich jener der Mönche zu kleiden, einen Mantel / Überwurf zu benutzen oder sich als Zeichen der Demut und Unterwerfung auf den Boden zu legen. Alles im Allen gleichen diese Zeremonien ohnehin eher christlichen Andachten, als fremden oder gar unheilvollen Bräuchen. Es ist jenen zumeist jungen Leuten nicht wirklich bewusst, das diese Zeremonien in den Frühzeiten der Kirche exakt so von ersten Mönchen in Schottland und Irland, aber auch anderswo genau so ausgeführt wurden. Die heutigen Kirchen sollten ihrerseits auch die natürlichen Stätten, Bäume, Waldlichtungen und Hügel wieder bei guter Witterung zu Versammlungen, Andachten und ggf. Messen nutzen. Die katholisch-keltische Kirche ihrerseits bemüht sich, dies wieder aufleben zu lassen.


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Renaissance

Einen regen Zulauf bekommen neuere keltische Neodruidenorden und eher esoterische Gemeinschaften von ehemaligen Kirchenmitgliedern, die wie erwähnt die "Lehren der alten Druiden" in durchaus positiven, gutgemeinten Sinn als humanitäre Ratschläge und Weisheiten aufnehmen, verklären und dabei allerdings unreflektiert "alte" Kenntnisse aus Romanen oder das geheimnisvolle "Flair" aufnehmen. Dafür gibt es jedoch eine reiche esoterische Literatur, die immer mal Quellen dieses "uralten" keltischen "Wissens" sprudeln lässt. Als Urheber dieser "Quellen" und Inspirationen seien beispielsweise genannt "Die weisse Göttin" von R. v. Ranke-Graves (betreffend Avalon) oder "Merlin" von D. Monroe, der auch ungeniert zugibt, das Teile seines Buches auf christlichen Quellen beruhen oder schlichtweg "inspiriert" sind.

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Merlin

Archetyp eines Druiden im Buch dort ist der allseits bekannte und mehrfach verfilmte mystische Lehrer und Weise Merlin, der allerdings auf einer Romanze Geoffreys von Monmouth (1100-1154AD) eines britischen Bischofs und Historikers, sowie Nennius, eines frühmittelalterlichen Mönchs und Schreibers, beruhte. Letzterer, Nennius, erfand auch ein walisisches Runenalfabeth (sog. Coelbran), das sich auch erheblicher Beliebtheit in der heutigen neopaganen Szene erfreut. Viele der Begriffe beruhen daher auf Fiktion, visionärer "Eingebung" oder romantischen Romanen und haben zu einem nicht geringen Teil einen christlichen Hintergrund. Die Zahl der angeblich wiedererwachten "Merline" (man beachte den Plural) geht sicherlich vermutlich in die Zehntausende. Die "Vita Merlini" berichtet von einem Bruder des Königs, welcher -halb wahnsinnig- nach einer verlorenen Schlacht durch die Wälder streift. Episoden, in denen er den Verstand verliert und das Leben in der Wildnis wie ein wildes Tier, wie Nebukadnezar im Buch Daniel oder der Waliser wilde Mann des Waldes...

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König Arthus und der heilige Gral, Erbe der Kreuzritter und Kreuzzüge?

Aus diesem Stoff um Merlins Leben entstand die frühchristliche geprägte Sage um König Arthur und die Suche nach dem heiligen Gral, die ja durchaus eine tiefe Verbindung mit dem Kreuzfahrerideal besitzt. In der Gralslegende fliessen daher auch keltische, orientalische und christliche Einflüsse zusammen, die auch in der Transsubstantionslehre der heutigen Eucharistie in den christlichen Kirchen ihren Niederschlag fanden. Daneben gibt es auch Bemerkungen von Bischof Amalarius von Metz, die Josef von Arimathäa mit dem Kelch und Brittanien in Verbindung bringen. Auf eben jenen Josef von Arimathäa soll aber das iroschottische Christentum in Brittannien zurück zu führen sein. Auf König Artus bezogene Gruppen gibt es ebenfalls nicht wenige in Brittanien, die alljährlich sich zu den Jahreskreisfeiern bei Stonehenge oder anderen Steinkreise wie Avebury treffen.