Triaden (Mythologie)

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Dreiergruppen von ähnlichen oder auch gegensätzlichen Wesen finden sich überall auf der Welt. Manchmal kann eine solche Dreiergruppe auch in einer dreifaltigen Person zusammenfließen. Diese Dreiergruppen lassen sich häufig aufeinander beziehen, da die Dreizahl symbolisch für die Vollkommenheit steht, und insofern auch gerne eine Triade als Ausdrucksform der anderen gesehen wird. In seiner Schrift "Transfer von Götternamen am Beispiel des Mars bei Tacitus" hat Wolf Lüerßen zahlreiche Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen männlichen Triaden aufgezeigt und konstruiert.


Keltische und christliche Triaden

Matronen

Matronen


Sagenhelden

Auch in vielen Sagen treten viele Personen in Dreiergruppen auf. Ein bekanntes Beispiel sind die Brüder Gunther, Gernot und Giselher aus dem Nibelungenlied.

Weitere Triaden der europäischen Mythologie

Weibliche Triaden

Neben den Matronen und Nornen sind aus der römisch-griechischen Mythologie zahlreiche weitere Frauentriaden bekannt, die bestimmte psychisch-spirituelle Bedeutungen haben, wie etwa die Musen. Manchmal wird versucht, diese mit anderen europäischen Göttinnen zu identifizieren. Die Edda zählt z.B. eine Reihe von Dienerinnen auf, unter denen sich auch die Namen Wehre, Wahre und Sühne befinden, die als Dreiergruppe den griechischen Erinnyen entsprechen könnten.


Das Brüderpaar und ihre Schwester

Aus Indogermanische Religion|indoeuropäischen Mythen ist ein Zwillingspaar bekannt, das als Brüder über den Himmel fährt und neben einem deutlichen Pferdebezug mit ihrer Schwester (meistens die Tochter der Sonne) verbündet oder sogar verheiratet sind.

(W)odin-Vili-Ve

In der Snorra Edda ist von den gleichnamigen Söhnen Buri|Burs die Rede, die den [Urwesen|Urriesen] Ymir erschlugen und aus seinem Körper die Welt formten. Der Stabreim ihrer Namen deutet an, dass diese Triade alt ist. Sie wird entweder mit der Triade Odin-Hönir-Lodur gleichgesetzt oder als Dreifaltigkeit Wodans interpretiert. Teilweise werden sie als Entsprechung des indischen Trimurti gesehen, aber ohne die Zuordnung der einzelnen Bereiche festzulegen (Erschaffung, Bewahrung, Zerstörung). Die Göttertriade Odin-Hönir-Lodur gilt meist als andere Bezeichnung der obigen. Die Völuspa erzählt davon, wie diese Götter die Urmenschen|ersten Menschen aus Bäumen erschufen. In den Germinon werden sie als kosmische Vertreter der Urzustände interpretiert, die den Elementen Luft, Wasser und Feuer entsprechen und sich wiederum mit der Erde verbinden. Auch die Konstellation Odin-Thor-Freyr erinnert insofern an das indische Trimurti, als dass die einzelnen Götter auch für sich alleine handeln und kultisch verehrt werden können. Benannt werden sie bei Adam von Bremen als Wodan, Thor und Fricco. Im Taufgelöbnis|sächsischen Taufgelöbnis gibt es eine ähnliche Triade als Woden, Thunaer und Saxnot sowie mit römischen Namen bei Tacitus als Merkur, Herkules und Mars, sowie auf der Nordendorfer Fibel als Wodan, Donar und Logathor. Allerdings gibt es bei diesen Beispielen Unsicherheiten bezüglich des dritten Teils: So werden Saxnot und Mars in diesen Triaden manchmal auch als Tyr interpretiert, sofern diesem nicht eine Stellung als Weltgott hinter bzw. über den Triaden zugesprochen wird.

Hárr-Jafnhárr-Thridi

In der Gylfaginning erzählen diese Wesen dem König Gylfi die Mythologie der Welt aus nordischer Sicht. Sie werden zumeist als dreifaltige Erscheinungsform Odins gedeutet.

Irm(in), Ist(vi) und Ing(vi)

Die Namen der westgermanischen Kulturgruppen (Herminonen, Istäwonen und Ingäwonen) verweisen in der Geschlechtermythologie auf Stammväter, von denen zumindest Irmin und Ingwaz|Yngvi aus anderen Quellen bekannt sind. Auch sie werden mit der Göttertrias Odin-Thor-Freyr identifiziert, oder zumindest in enger Beziehung dazu gesehen. Bei Tacitus gelten sie als Söhne von Mannus. Entsprechende Erzählungen aus dieser Zeit sind unbekannt und wurden erst in der Neuzeit aus Sagenfragmenten gebildet, die von einer Ankunft der germanischen Stämme aus dem Meer und einer Gleichsetzung mit den Geschlechtermythologie|drei Söhnen Noahs die Erinnerung an einen Sintflut-Mythos belegen.


Abgrenzung von der Trinität

Die Trinität beschreibt keine Dreiergruppe von Wesen, sondern eine dreifache Erscheinungsform der Gottheit. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass deren Bezeichnung als "Personen" im Deutschen nicht wörtlich zu verstehen ist, und diese Erscheinungsformen nicht als unvollkommene Teilaspekte, sondern als vollständige Repräsentanten der Gottheit zu verstehen sind, die sich allerdings gut ergänzen. Mystische Esoterik kann allerdings diese Formen der Trinität an bestimmte mythologische Wesen angleichen. Bei der Wurzelkamille finden sich die jeweiligen männlichen und weiblichen Triaden zu Aspekten einer zweigeschlechtlichen Gottheit vereint und mit der Christentum|christlichen Trinität gleichgesetzt.

Andere Quellen / Asawiki

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