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Aktuelle Version vom 8. Januar 2019, 21:19 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich
Wieso feiert ihr in Räumen oder Kirchen, wieso nicht draussen? Im sonnenreichen Israel, rauhen Schottland oder regenreichen Irland ist dies leicht zu beantworten: Das Wetter ist denkbar ungeeignet für Kerzen, den Leib des Herrn oder trockene, unter Umständen kostbare Tücher die im Freien ausgelegt werden. Auch kann man die Gewänder nicht unbegrenzt reinigen, weder als Besucher noch als Priester. Von gesundheitlichen Problemen bei Regen, Sturm oder Kälte (oder praller Sonne) ganz zu schweigen.
Stifthütten, Zelte und Steinbauten
So baute sich der Mensch darum bereits früh zur Verehrung Gottes im heiligen Land Zelte (sog. Stifthütten - Mischkan s. Wikipedia) und auch unsere iroschottischen Vorfahren Steinhäuser und Gebäude (wie die Bienenstockhütten der irischen Mönche), um erstens mit den sakralen, heiligen Dingen nicht dem Wetter ausgeliefert zu sein und zweitens diese sakralen Dinge besser schützen und in würdiger Umgebung den Glauben praktizieren zu können.
Einweihungen
Wer den Ritus einer Kirchweihe und Einsegnung erlebte, versteht sicher, warum man dies nicht jeden Tag wiederholen möchte. Bereits die letzten Fili und ersten Bischöfe berichteten darüber, das sie die ersten Monasterien auf heiligen Stätten und verfallenen Tempeln der Druiden (d.h, also den Weisen der Kelten) errichteten. Sie entweihten sie durch diesen Standort nicht, sondern machten sie "sicher" und setzten ein Zeichen zur friedlichen Einführung des Christentums und der Erneuerung in Christus. Sicher dienten sie auch für Verwendung der Ritualkleidung, für Beheizung im Winter, als Sicherung gegen Diebstähle und Räubereien, als Sichtschutz, Schutz für Verfolgte etc. und natürlich auch dem Schutz des Allerheiligsten
Heilige Orte im Freien
Dennoch feiern wir oft genug auch Andachten und Gottesdienste im Freien an alten (vorher geweihten) Stellen, alljährlich findet z.B. das "Keltenzelten" als kirchliche Freizeit statt und natürlich sind Taufen und Hochzeiten im Freien auf passendem Gelände für uns nichts Neues. Einiges, zum Beispiel Segnungen von Häusern, Einfriedungen und Friedhöfen kann man gar nicht nach innen verlagern.
Kirchenschiff
Als Kirchenschiff wird der Längsraum einer Kirche bezeichnet. Um das Mittelschiff (d.h. den Hauptsaal) kann es auch noch Nebenschiffe geben, die durch Säulen oder Arkadenbögen von diesem leicht abgetrennt und meist niedriger sind. Ein Querschiff ist ein kürzeres Stück, meist vor dem Altar den Kirchenraum in Kreuzform (der sog. Vierung) teilend und zu den Seitenkapellen führend. Der Name "Schiff" leitet sich von einer Lautdoppelbedeutung (gr. Naos = Gottesraum, aber auch gr. Naus d.h. Schiff) ab.
Sakristei
Die Sakristei ist ein Nebenraum der Kirche und vereinigt mehrere Funktionen: Zum einen ist sie Aufbewahrungs-, Material- und Ankleidezimmer für die Priester, zum anderen auch ein kleiner Gebets- und Rückzugsraum für Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst. Wie sich aus diesen Punkten ergibt, ist die Sakristei nicht öffentlich zugänglich, zumal sie auch als Gebets- und Vorbereitungsraum dient.
Altar
Warum soll ich nicht bis an den Altar gehen? Der Altar ist uns heilig! Er wurde aufwändig eingesegnet und geweiht, enthält Reliquien und wird durch profane Berührung/Benutzung entweiht - dies allein sagt schon, warum es nicht gestattet ist, direkt an den Altar als Laie zu treten. Meist befinden sich auch wertvolle liturgische Gegenstände dort, weshalb der Vorplatz zum Altar meist durch Absperrseile versperrt ist - man sollte diese als Bereich der Priester respektieren. Das Gesagte gilt natürlich auch für Nebenaltäre in z.B. Seitenschiffen und für Tabernakel.
Tabernakel
Was ist ein Tabernakel und wieso soll ich mich davor verbeugen? Wie in früheren Zeiten zur Verehrung und Aufbewahrung des Allerheiligsten Zelte gebaut wurden, so gibt es den Tabernakel (Hütte, Zelt) als (abschliessbaren) Aufenthaltsort der in der Messe gewandelten Hostien, des Leibes Christi also. Vor diesem ist, wie auch vor dem Kreuz, eine Verbeugung oder eine Kniebeuge ist beim Vorübergehen angebracht. Man darf - ähnlich wie beim Kreuz - auch im andächtigen Gebet davor verharren. Eine Berührung bzw. Entweihung des Tabernakels ist streng untersagt, die Benutzung bleibt den Priestern vorbehalten.